überwiegend von Dietmar Volkmer
1945:
Im September 1945 kehrt Pastor Carl Keding aus amerikanischer
Kriegsgefangenschaft zurück. Ihm wird die Hilfspredigerstelle
des Pfarrbezirks VIII in Neumünster auf dem "Exer"
als Wirkungsfeld zugewiesen. Für Gottesdienstliche Zwecke darf
eine Steinbaracke des Deutschen Roten Kreuzes mitbenutzt werden.
Sie dient auch als Kindergarten und befindet sich am Südende
der Flensburger Straße. Außer dem Stadtteil Ehndorf,
gehört das Dorf Padenstedt und das Alters- und Pflegeheim
Süd zum Pfarrbezirk. Es sind etwa 3000 Personen zu betreuen.
1946: Im
Laufe dies Jahres treffen ständig Elendtrecks mit
Flüchtlingen aus ostdeutschen Gebieten ein. Die
meisten von ihnen kommen aus Ostpommern. Sie werden in Holz- und
Wellblechbaracken, sogenannten Nissenhütten, auf dem
Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes untergebracht. Am Ende
des Jahres hat sich die Einwohnerzahl im Stadtteil verdoppelt. Zum
Pfarrbezirk zählen jetzt etwa 6000 Menschen.
Am
14. April 1946
erhält die Gemeinde eine Kapelle (300 Sitzplätze) mit
"Gemeindehaus" in einer Holzbaracke, die von der Stadt
Neumünster zu Verfügung gestellt wird. Dieses
Ereignis wird als eigentlicher "Geburtstag" der Gemeinde gefeiert. Das
ein Teil des Gebäudes noch für kurze Zeit von der
Wilhelm-Schule (Grundschule) mitbenutzt wird, kann die Freude am
eigenen Gemeindezentrum nicht schmälern.
Frau Keding die Frau des Pastors übernimmt ehrenamtlich die
Aufgaben die im Pastorat anfallen. So erledigt Sie die Schreibarbeiten,
ist außerdem Schriftführerin der Frauenhilfe und
Leiterin der "Altchen-Hilfe". Die Diakonisse Schwester Martha Biermann
übernimmt die Krankenpflege und die Leitung des Kindergartens.
Außerdem betreut sie zwei Mädchen-Bibelkreise.
Sommer 1946.
Mit dem Flüchtlingsstrom aus den Ostgebieten trifft Pfarrer
Wendland ein. Er arbeitet aktiv in der Gemeinde mit und
unterstützt Pastor Keding bei dessen vielfältigen
Aufgaben.