Februar 2012: Mitte Januar 2011 hat unsere Gemeinde mit einem lachenden und einem
weinenden Auge eine treue und kreative Mitarbeiterin in die weite Welt
geschickt. Nicht in den Urlaub, sondern Rikes Wunsch war es,
für zwei Jahre auf die „Logos Hope“ zu
gehen, einem Schiff, das sich weltweit für Bildung, Hilfe und
Hoffnung einsetzt. Seitdem halten wir mit ihr Kontakt und
unterstützen sie mit Gebet, Finanzen, Postkarten und
Päckchen, Telefonaten und E-Mails. Wir freuen uns, dass es ihr
so gut geht und lassen sie selber zu Wort kommen.
Andrea Braun
Hallo zusammen - Grüße von der Logos Hope!
Es ist nun schon mehr als zwölf Monate her, dass ich mich von
euch verabschiedet habe, um mit der „Logos Hope“ unterwegs zu sein.
Im letzten Jahr habe ich Dubai und Abu Dhabi in den Vereinigten
Arabischen Emirate besucht. Ich war in Doha (Katar) und danach in drei
verschiedenen Häfen in Sri Lanka und zwei Stationen
in Indien. Danach ging es dann für vier Monate in vier
verschiedene Häfen nach Malaysia. Weihnachten und Neujahr habe
ich in Singapur verbracht und nun bin ich seit etwas mehr als drei
Wochen in Cebu auf den Philippinen. In den kommenden Monaten werde ich
noch für eine Weile auf den Philippinen bleiben, um
dann Ende Juni nach Indonesien zu fahren. Meinen Weg könnt ihr
auch auf der Website der „Logos Hope“ unter www.omships.org
verfolgen.
Mein Aufgabengebiet im vergangenen Jahr war bei den
“Angels”. So heißt das Team, das sich um
die Reinigung und um die Wäsche auf dem Schiff
kümmert. Ich habe diesen Job sehr genossen. Mein Team war
absolut genial und viele sind zu echten Freunden geworden. Gemeinsam
haben wir diesen eher unbeliebten Job in echten Spaß und ein
absolutes Highlight meiner Schiffszeit verwandelt. Mitte Februar werde
ich meinen Aufgabenbereich wechseln. Mir wurde angeboten, als
Reisekoordinator des Schiffes zu arbeiten. Meine Aufgabe wird sein, die
Flüge von denen zu buchen, die nach zwei Jahren auf der „Logos
Hope“ nach Hause fliegen. Es gehört natürlich noch
mehr zu dieser Aufgabe, aber das weiß ich alles auch noch
nicht ganz genau. In ein paar Wochen werde ich euch mehr über
diese Aufgabe erzählen können.
Was ich erlebt habe? Es ist so viel, dass ich viele Seiten
füllen könnte. Lasst mich also eine kleine
Geschichte berichten: In Penang, dem ersten Hafen in Malaysia, habe ich
mit ein paar anderen Leuten eine Jugendgruppe besucht. Ich war
Teamleiter und mit 19 Jahren die Jüngste im Team. Ich hatte
die Möglichkeit zu berichten, wie Gott mich auf die „Logos“
gebracht hat. Also habe ich mich darauf vorbereitet und war mir
sicher: Nie im Leben werde ich mein Alter erwähnen.
Die nehmen mich ja sonst gar nicht für voll! Das Alter spielt
in asiatischen Kulturen eine große Rolle und ist oft der
Maßstab für den Respekt, der der Person
entgegengebracht wird.
Als ich dann aber angekommen war, hatte ich das starke Gefühl,
dass ich mein Alter sagen sollte und dass ich ihnen eine Bibelstelle
vorlesen sollte, die mir in den Tagen davor selbst wichtig geworden
war. Auf der Bühne habe ich dann beides getan. Ich habe mein
Alter erwähnt und die Jugendlichen am Ende mit dem Bibelvers
Jeremia 1,7 ermutigt, dass sie nicht zu jung sind, um von Gott zu reden
und Gott Personen in jedem Alter gebraucht, um diese Welt positiv zu
verändern. Ich konnte sehen, wie Gott mich in dem Moment
gebraucht hat, um seine Botschaft zu bringen.
Diese Begebenheit war für mich sehr eindrücklich. Ich
erlebte, wie Gott mich gebraucht und durch mich sprechen kann, obwohl
ich mich oft unwürdig fühle.
Die vergangenen dreizehn Monate waren prägend. Ich bin innerlich
gewachsen und habe einige Herausforderungen gemeistert. Ich will nicht
behaupten, dass diese Monate ein Zuckerschlecken waren, aber ich
weiß, dass diese Zeit einen großen Eindruck in mir
hinterlassen hat. Ich sehe die Welt mit anderen Augen und erfahre, wie
Gott wirkt. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, was diese
Veränderung bewirkt hat, aber ich weiß, dass sie da ist.
Gott ist am Arbeiten und hat beschlossen, mich zu gebrauchen: In den
vergangenen dreizehn Monaten und auch in den kommenden.
Soviel von mir. Grüße aus Cebu City!
Rike Bergmann